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Domenico Zipoli (1688 Prato - 1726 Córdoba/Argentina)   Hildegard Herrmann-Schneider
 19  Verso, d-Moll, Nr. 1/ D Minor, No. 1   ...................................................................................................................0 : 56  Der Orgelbauer Johann Konrad Wörle (Giovanni Corrado Verlè)
 20 Verso,  d-Moll, Nr. 2/ D Minor, No. 2   ..................................................................................................................0 : 38
 21  Verso,  d-Moll, Nr. 3/ D Minor, No. 3   ..................................................................................................................0 : 42  Johann  Konrad  Wörle  (1701  Vils  -  1777  Rom)  besaß  zu  seiner  Zeit  als  Orgelmacher  in
 22 Verso,  d-Moll, Nr. 4/ D Minor, No. 4   ..................................................................................................................0 : 36  Rom  und  vor  allem  in  der  Region  Latium  einen  hervorragenden  Ruf.  Italienische  und
 23 Verso,  C-Dur,  Nr. 1/ C Major, No. 1   ...................................................................................................................0 : 48  französische  Organologen,  Orgelbauer  und  Organisten  sind  sich  längst  einig,  dass
 24 Verso,  C-Dur,  Nr. 2/ C Major, No. 2   ...................................................................................................................0 : 39  Johann Konrad Wörle in seinem römischen Umfeld zu den besten Orgelbauern seiner
 25 Verso,  C-Dur,  Nr. 3/ C Major, No. 3   ...................................................................................................................0 :  37  Zeit gehört. Schon der römische musikkundige Autor Giuseppe Trambusti hielt 1864 zu
 26 Verso,  C-Dur,  Nr. 4/ C Major, No. 4   ..................................................................................................................0 : 36  Wörles umfassender Modernisierung der prunkvollen Orgel von S. Maria Maddalena in
 Aus/From Sonate d’Intavolatura Per Organo, E Cimbalo, Parte prima […],   Rom (1735) fest, dass diese mit „viel Meisterschaft“ gemacht sei und man sich damals
 Opus 1, ohne Ort, ohne Jahr/no place, no date (Roma 1716)  „nichts  Vollkommeneres“  habe  vorstellen  können  (Narrazione  del  grande  restauro
      compiuto nel rinomato organo della ven. chiesa parrocchiale di S. Maria Maddalena […],
 Domenico Zipoli   anonym publiziert in Rom 1864, Seite 8). Heute sind aus Wörles Werkstatt ca. 35 Orgeln
 27 Pastorale, C-Dur   .......................................................................................................................................................3 : 53  aus  den  Jahren  1733  bis  1777  nachgewiesen.  Davon  sind  20  Instrumente  erhalten  und
 Aus der Sammelhandschrift/From the Manuscript Collection I-Rn Mss musicali 76, f. 32r-32v  weitgehend spielbar. Ihr Standort liegt je zur Hälfte in der Stadt Rom sowie in den nahen
 Erstausgabe in/First Edition in Sonate d’Intavolatura, op. 1 (Roma 1716)  Provinzen (Rom, Frosinone, Rieti, Viterbo, Terni). Alle Orgeln von Johann Konrad Wörle in
      Italien  stehen  unter  Denkmalschutz,  sie  sind  per  Staatsgesetz  Beni  Culturali  (vgl.  den
      Beitrag von Quintilio Palozzi). Ferner befindet sich eine um 1764 zu datierende und seit
      1978 dem Denkmalschutz unterliegende Orgel, somit ein Monument Historique, in Corté
      auf Korsika.
      Wir können nur mutmaßen, warum der am 2. August 1701 in Vils geborene Sohn der
      Bäckerseheleute  Josef  und  Barbara  Wörle  den  Beruf  eines  Orgelmachers  ergriff,  wo
      genau er seine ziemlich wahrscheinliche Ausbildung im Allgäu erhalten oder weshalb
      er sich nach Italien aufgemacht haben mag. In Rom wurde er sesshaft, hier entstand
      im  Jahr  1733  seine  früheste  belegte,  heute  noch  erhaltene  Orgel:  ein  seit  1964  im

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