Tiroler Landesmuseum

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Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum


Sammlung der Musikinstrumente im Überblick
von Manfred Schneider

"Das Landesmuseum Ferdinandeum (gegründet 1823) hat in den letzten Jahren seine Aufgabe dahin erweitert, auch tirolische Musikinstrumente zu sammeln und, soweit es zum Vergleich in der Entwicklung derselben dienlich ist, nebenbei auch solche nicht tirolischer Herkunft." So beginnt Franz Waldner seine grundlegende Studie "Nachrichten über tirolische Lauten- und Geigenbauer", die er 1911 in der Zeitschrift des Ferdinandeums veröffentlichte. Franz Waldner war von Beruf Arzt, seine Berufung galt aber ganz der landeskundlichen Musikforschung, wozu er eine Reihe pionierhafter, engagiert und gewissenhaft recherchierter Studien beitrug. Ihm ist auch die Gründung der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums zu verdanken, indem er 1907 die bislang eher zufällig in das Museum gelangten Musikinstrumente, die bezeichnenderweise in einer Abteilung Alterthümer, historische Erinnerungen und Kuriositäten untergebracht waren, in einem eigens errichteten Musikalien-Kabinett zusammengefasst hat. In der Folge gelangen ihm vielfach durch Privatinitiative und in Form von Schenkungen bedeutende Erwerbungen, vor allem von Streichinstrumenten, die gegenwärtig zu den Preziosa der Sammlung gehören.
Nach Waldners Tod wurde für dieses Glanzstück der Tiroler Kulturgeschichte keine weitere Aufmerksamkeit vorgesehen. Erst vierzig Jahre später, im Jahr 1956, hat der bedeutende Tiroler Musikhistoriker Walter Senn sich dieser inzwischen teilweise verwahrlosten Sammlung angenommen und bis zu seinem Tod, 1981, sachkundig und äußerst erfolgreich betreut. Auch ihm war die Erwerbung einer Vielzahl von wichtigen Musikinstrumenten gelungen, ein Umstand, der umso mehr zu bewundern ist, wenn man die immer noch karge finanzielle Zuwendung in Betracht zieht.
Mit der Bestellung des Musikwissenschaftlers Manfred Schneider, einem Schüler von Walter Senn, zum hauptamtlichen Leiter der Musiksammlung, erhielt diese Abteilung 1984 erstmals die Möglichkeit einer kontinuierlichen wissenschaftlichen und organisatorischen Betreuung.

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